Pelletkessel
Inhalt
Allgemein
Umweltaspekte
Emissionen
Modulation
Pufferspeicher
Brennersysteme
Brennertypen
Pelletlager
Solar
Allgemein
Pelletheizungen haben eine gute Umweltbilanz:
Verbrennt man Holz, entstehen weniger Kohlenwasserstoffe als bei der Verbrennung von Öl und Gas.
Auch beim Schwefeloxid steht Holz besser da. Und beim Kohlendioxid (CO2) liefert Holz eine beinahe neutrale Bilanz.
Heizen mit Holz
- heimisch, erneuerbar und bei nachhaltiger Nutzung unerschöpflich
- vermindert den Treibhauseffekt (CO2 neutral)
- bedeutet größtmögliche Wertschöpfung für die Region
- verringert das Transportrisiko
- schafft und sichert heimische Arbeitsplätze
- wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit
Den größten Einfluss auf die Heizkosten hat der Brennstoff.
Holzpellets sind ca. 45 % günstiger als Heizöl und 30 % günstiger als Erdgas.
Umweltaspekte
CO2-Bilanz
Quelle: Ökofen
Holz verbrennt fast CO2-neutral.
Lediglich ca. 2% CO2 verbleiben bei der Verrottung im Boden.
Feinstaub
..Pellets verursachen Feinstaub"
Feinstaub ist nicht gleich Feinstaub.
Feinstaub aus der Verbrennung von naturbelassenem Holz in automatischen Holzfeuerungen ist großteils anorganisch und besteht aus wasserlöslichen Salzen.
Dieser Feinstaub weist eine fünf- bis zehnfach geringere Zelltoxizität auf als der untersuchte Dieselruß.
Emissionen
Die Emission von Feinstaub liegt bei modernen Pelletsheizungen bei ca. 8 mg pro MJ Wärmemenge, entsprechend 29 mg/kWh.
Pellet-Brennwertheizungen zeichnen sich durch ein relativ staub- und rußarmes Abgas (ca. 4 mg Feinstaub pro MJ) aus und dürfen auch in Bereichen mit erhöhten Anforderungen installiert werden.
Die Feinstaubemission liegt bei Einzelöfen (offener Kamin, Kachelofen) im Vergleichswert bei ca. 150 mg/MJ, bei Stückholzkesseln bei ca. 90 mg/MJ, und bei Ölheizungen bei ca. 3 mg/MJ.
Modulation
Die Fähigkeit der stufenlosen Anpassung der Wärmeleistung (Modulation), trägt zur Energieeffizienz der Heizkessel bei.
Da der Pelletskessel über die Zugabe von Brennstoff moduliert, ist dieser "pelletbedingt" träger als Gas-oder Ölkessel.
Sehr gute Pelletkessel können von ca. 30 - 100 % modulieren.
Pufferspeicher
Rein technisch würde eine Pelletsheizung keinen Puffer benötigen.
Langzeitversuche einiger Hersteller haben jedoch gezeigt dass ein Pufferspeicher er immer noch ein paar Prozent im Jahresnutzungsgrad bringt.
Deshalb wird für eine Pelletsheizung immer ein Pufferspeicher empfohlen.
Brennersysteme
Pelletskessel arbeiten mit unterschiedlichen Brennersystemen.
Diese haben Einfluss auf die Zuführung der Pellets.
Unterschubfeuerung
Hier werden die Pellets über Förderschnecken von unten in den Brennteller gebracht.
Sie verbrennen und die Asche fällt über den Tellerrand in den Aschebehälter.
Quelle: Vereinigung Österreichischer Kessellieferanten
Quelle: Ökofen
Quereinschubfeuerung
Im Unterschied zur Unterschubfeuerung wird der Brennteller seitlich mit Pellets beschickt.
Quelle: Vereinigung Österreichischer Kessellieferanten
Walzenrostsystem
Auf den langsam drehenden Walzenrost fallen die Pellets von oben.
Dieser sorgt für einen vollständigen Ausbrand mit wenig Asche bei geringsten Staub-Emissionen.
Ein Abstreifkamm reinigt bei jeder Umdrehung die Zwischenräume, so dass ebenfalls die Asche ungehindert nach unten durchfallen und Verbrennungsluft nach oben zugeführt werden kann.
Quelle: ETA
Fallschachtfeuerung
Wie der Name schon ausdrückt, rutschen die Pellets über einen Fallschacht in einen Brenntopf.
Der Verbrennungsbereich ist durch die Verwendung eines Brenntopfs exakt definiert, die Verbrennung kann genau gesteuert werden.
Diese Technik hat im Vergleich zu den anderen den geringsten Anfall an Restasche.
Diese Art der Beschickung wird meistens bei Pelletöfen eingesetzt.
Quelle: Vereinigung Österreichischer Kessellieferanten
Brennertypen
Topfbrenner
werden meist in Pelletöfen eingesetzt.
Die Pellets fallen von oben in den Topf und verbrennen auf der Rostplatte.
Durch die drehbare Rostplatte fällt die verbleibende Asche nach unten in den Aschebehälter.
Topfbrenner sind recht gut für die Verbrennung geeignet, die Rückbrandgefährdung ist vergleichsweise gering.
Etwas problematisch ist das Herabfallen der Pellets in die noch bestehende Glut.
Es könnte sich auf der Rostplatte Schlacke bilden, die entfernt werden muss.
Quelle: Windhager
Unterschubbrenner
sind besonders effektive, wartungsfreundliche Pelletbrenner.
Der Brennteller - eine Scheibe mit zahlreichen Öffnungen, durch die Luft für die Verbrennung zugeführt wird von unten mit Pellets beschickt.
Der Nachschub erfolgt automatisch mit Hilfe einer Pellet Förderschnecke.
Die Asche sowie unverbrannte Pelletreste werden durch die nachrückenden Pellets über den Rand des Brenntellers hinausgeschoben und fallen in einen Aschekasten.
Quelle: Ökofen
Unterschubbrenner mit Retorte
Im Unterschied zum Unterschubbrenner werden die Pellets nicht von unten, sondern von der Seite nachgeschoben.
Die Asche fällt bei diesem Pelletbrenner nicht automatisch in einen Aschekasten, sondern muss mit einer zusätzlichen Förderschnecke entsorgt werden.
Verbrennung
Moderne Pelletheizungen steuern die Verbrennung entweder über einen Temperatur- oder Flammraumfühler in Verbindung mit einer über ein Saugzuggebläse stufenlos regelbaren Zuführung der Verbrennungsluft oder einer Lambda-Sonde um Effizienz und Schadstoffgehalt der Abluft zu optimieren.
Quelle: Ökofen
Pelletlager
sind speziell für Holzpellets konzipierten Lagerräumen oder -behälter (Pelletsilos).
Dieser Lagerraum muss verhindern, dass Pellets bei der Befüllung zu Staub zerbrechen.
Diese Varianten von Pelletlager-Systemen werden von verschiedenen Herstellern angeboten.
Gewebetank, Pelletsilo
Diese können sowohl im Keller als auch in einer Behausung außen aufgestellt werden.
Quelle: Ökofen
Lagerraum
Idealerweise grenzt dieser an eine Außenmauer in der Nähe der Entladestelle an.
Oft wird der vorhandene Öllagerraum in einen Pelletlagerraum umgebaut.
Quelle: Ökofen
Stahltblechtanks
aus verzinktem Stahlblech und eignet sich bestens für die Lagerung von Holzpellets.
Sämtliche Schrägen und Abstände sind den natürlichen Fließbedingungen von Pellets angepasst.
Diese Art der Pelletlagerung garantiert eine trockene Lagerung von Holzpellets und eignet sich perfekt für die Althaussanierung z.B. bei feuchten Kellerwänden.
Erdtank
Steht im Gebäude kein Lagerraum zur Verfügung, ist ein Erdtank mit einem speziellen Entnahmesystem eine Alternative.
Quelle: Nau
Entnahmesysteme
Abhängig von Lage und Art des Pelletlagers kommen Schnecken- oder Saugsysteme zur Entnahme der Pellets zum Einsatz.
Schneckenentnahme
Quelle: Ökofen
Lagerraum mit Schneckenentnahme
Vorteile
- niedrige Energiekosten
- leise
- wartungsarm
Nachteil
- Lagerraum unmittelbar neben Heizraum
Quelle: Ökofen
Lagerraum mit Saugentnahme
Vorteil
- Lagerraum kann bis ca. 20m entfernt sein
Nachteile
- lauter
- wartungsintensiver
Solar
Quelle: Brötje
Ein idealer Partner für Pelletsheizungen ist Solarenergie.
Mit der Kraft der Sonne können bis zu 60 % des Jahresenergiebedarfs der Warmwasserbereitung gedeckt werden.
Unterstützt man mit Solarthermie auch noch die Heizung, lassen sich die Energiekosten um weitere 20 % senken.
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